China möchte “geordneten Abzug” der Miner – Kanada bietet sich als neue Heimat a…
Bald nur noch als Museum in China relevant? Bitcoin-Miner wandern aus, weil die Regierung ihre Minen stilllegen lässt. Bild von Kecko via flickr.com, Lizenz: Creative Commons
Nachdem in China die Börsen schließen mussten, knöpft sich die Zentralbank nun offenbar die Miner vor. Laut mehreren Berichten hat die Regierung eine geordnete Stilllegung der lukrativen Krypto-Minen angeordnet. Die Miner entdecken derweil Kanada als neue Heimstätte.
Mining ist in China eigentlich ein großes Ding. Die wichtigsten Hersteller von Mining-Hardware – vor allem Bitmain – kommen aus der Volksrepublik, und die größten Mining-Farmen haben hier ihre Heimat, oft subventioniert durch überschüssigen Strom. Dies wird sich jedoch in naher Zukunft voraussichtlich ändern.
Mehreren Berichten zufolge möchte die chinesische Zentralbank PBOC das Mining reduzieren oder gar sukzessiv komplett beseitigen. Bloomberg berichtet von einem Treffen hinter geschlossener Türe am 3. Januar, auf dem die PBOC beschlossen hat, den Stromverbrauch von Crypto-Minern zu senken, da chinesische Beamte besorgt sind, dass das Mining den günstigen Strom aufbraucht und andere Stromnutzer benachteiligt. Reuters zufolge hat die Zentralbank einer Internet-Finance-Gruppe erklärt, dass die monetäre Aufsicht anordnen kann, dass die lokalen Regierungen den Stromverbrauch des Bitcoin-Minings graduell reduzieren.
ChinaDaily aus China schließlich schreibt , dass die Lokalregierungen sogar aufgefordert worden sind, einen geordneten Abbau der Mining-Farmen anzuordnen. Die Miner sollen stückchenweise die Produktion reduzieren bis sie schließlich die Krypto-Minen komplett schließen. Einem unbekannten Beamten der Zentralbank zufolge wurde diese Anordnung bereits an die lokalen Regierungen gesendet. Auch das chinesische Online-Magazine YiCai schreibt, dass die Regulierer die lokalen Behörden aufgefordert haben, einen Bericht über den gegenwärtigen Stand des Minings in ihrer Provinz zu verfassen, und “die Mining-Firmen anzuleiten, geordnet den Markt zu verlassen” ( Übersetzung und Auszug ).
Einem Bericht von 8btc zufolge plant die Zentralbank jedoch nicht, das Mining komplett abzuwickeln, “sondern lediglich die Mining-Farmen zu regulieren, die ungewöhnlich viel Strom brauchen oder diesen stehlen.” Der Besitzer einer Farm in Sichuan habe erklärt, dass die lokalen Behörden derzeit eine gründliche Untersuchung durchführen und verlangen, dass die Farmen sich ordentlich anmelden sollen und ihr Stromverbrauch reguliert wird. Der Artikel zitiert Bitmains CEO Jihan Wu, demzufolge “Mining-Farmen, die normal arbeiten, nicht geschlossen werden, sondern lediglich die, die illegal arbeiten und Strom stehlen, werden nun von der Zentralbank und den lokalen Behörden verfolgt.”
Auf nach Quebec!
Auch wenn die chinesischen Miner noch ein wenig hoffen dürfen, dass die Zentralbank nicht verbietet, sondern nur reguliert, schauen sie sich nach Alternativen um. Besonders beliebt ist derzeit Kanada .
Einem Sprecher von Bitmain zufolge sucht die Firma bereits nach passenden Orten und Gebäuden in der kanadischen Provinz Quebec und befindet sich in Gesprächen mit regionalen Energielieferanten. Auch Li Wei, der CEO von ZQMiner, einer Firma, die mehrere Minen in drei chinesischen Provinzen betreibt, plant den Umzug nach Kanada. Dasselbe wird von BTC.com berichtet.
Die Provinz Quebec hat viel Strom übrig, vor allem aus Wasserkraftwerken. Die lokalen Energieunternehmen suchen daher bereits seit einiger Zeit nach Abnehmern für einen Stromüberschuss von geschätzt 100 Terawatt auf 10 Jahre. Neben anderen Rechenzentren sind Mining-Farmen mögliche Kunden. Der Energieanbieter Hydro Quebec berichtet, dass man bereits in Verhandlungen mit rund 30 großen Krypto-Minern stehe. “Von den fünf größten Blockchain-Akteuren der Welt sind mindestens drei oder vier bei uns”, so ein Direktor der Firma, die Minern Strom für knapp 4 Dollar-Cent je Kilowattstunde anbietet.
Das Problem in Quebec ist weniger der Strom, sondern die Gebäude und das Land. Es gibt nicht genügend Bauland und Hallen für Rechenzentren, um die Nachfrage der Miner zu befriedigen. Daher werden in Quebec alte Textil- und Papierfabriken derzeit zu Mining-Farmen umgebaut.
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